Ferdinand von Schill wurde am 6. Januar 1776 in Wilmsdorf bei Dresden geboren und stammte aus einer Soldatenfamilie. Während der Vorherrschaft des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte (1769-1821) über große Teile Europas zu Beginn des 19. Jahrhunderts, unternahm Schill mit seinem Freiwilligenkorps in Norddeutschland eigenmächtig militärische Aktionen gegen französische Truppen und ihre Verbündeten. Durch sein Vorgehen wollte Schill den Patriotismus in der deutschen Bevölkerung wecken und sie zum Widerstand gegen die französische Besatzung motivieren.
Nach anfänglichen Erfolgen wurde Schills Freikorps am 31. Mai 1809 in Stralsund geschlagen. Schill wurde tödlich verwundet und anschließend enthauptet. Sein Körper wurde in Stralsund bestattet, der abgetrennte Kopf letztlich in die niederländische Stadt Leyden überführt und in die anatomische Sammlung der dortigen Universität aufgenommen.
Nach der Niederlage der Schillschen Truppen in Stralsund gerieten viele der Schillschen Freikorpskämpfer in Gefangenschaft. Um ein Exempel zu statuieren, wurden vierzehn Offiziere in Braunschweig per Loswurf ausgewählt und zwischen dem 18. und 22. Juli 1809 in außerhalb der Stadt liegenden Sandkuhlen (heute etwa Bereich Gedenkstätte) nahe der St.-Leonhard-Kapelle erschossen. Die Leichen wurden ohne offizielles Begräbnis vor Ort verscharrt. Obwohl es zu vereinzelten Erinnerungsgesten seitens der Bevölkerung kam, gerieten die Erschießungsaktion und der Hinrichtungsort in der Folge zunehmend in Vergessenheit.
Im Jahre 1835 wurden die Überreste der vierzehn erschossenen Soldaten zufällig wiederentdeckt. Aus seiner starken patriotischen Gesinnung heraus motiviert, bemühte sich Schriftsteller Carl Friedrich von Vechelde (1801-1846) um die Errichtung eines Denkmals für die Erschossenen. Im Zuge der deutschen Nationalbewegung wollte er den Feldzug Schills und seines Freikorps als patriotische Tat gewürdigt wissen. Die Einweihung des Denkmals nach einem Entwurf von Heinrich Friedrich Uhlmann (1807-1880) und die Bestattung der Überreste der vierzehn Soldaten in einer sich darunter befindlichen Gruft fand am 19. März 1837 statt. Am 24. September 1837 wurde der aus Leyden nach Braunschweig überführte Kopf von Schill ebenfalls in der Gruft beigesetzt.
In den folgenden Jahrzehnten wurden an dem Denkmal wiederholt Gedenkfeiern ausgerichtet. Dabei wurden die Ereignisse von 1809 vielfach dem jeweilige Zeitgeist entsprechend interpretiert. Beispielsweise wurde zur Hundertjahrfeier im Jahre 1909 eine Entwicklungslinie von den napoleonischen Befreiungskriegen bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 aufgezeigt. Die Schillschen Soldaten wurden somit zu Vorkämpfer der Bismarckschen Reichsgründung. 1933 erinnerte man in einem Zeitungsartikel an den sogenannten Ruhrkampf gegen die französische Besetzung des Ruhrgebiets 1923-1925. Diese Widerstandsaktion wurde ebenfalls als Fortsetzung des Kampfes von Ferdinand von Schill ausgelegt. In der NS-Zeit wurden auch SA und SS in seine Traditionsfolge gesetzt.
In den 1950er Jahren bemühten sich Traditionsvereine der Braunschweiger Regimentskameradschaften um eine Instandsetzung der Anlage sowie die Schaffung eines Gedenkortes für die Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Im Jahre 1955 wurden auf Initiative der Stadt Braunschweig auf dem Sockel drei Gedenkplaketten angebracht und das Denkmal „dem Gedächtnis tausender Soldaten neu geweiht”. Die Neuwidmung wurde durch den damaligen SPD-Oberbürgermeister Otto Bennemann (1903-2002) unter großer Beteiligung der Bevölkerung vorgenommen. Das umgewidmete Schilldenkmal war in Folge Gedenkort der Braunschweiger Regimentskameradschaften und wurde ferner zum Standortehrenmal der neu gebildeten Bundeswehr. Ab Ende der 1960er Jahre fanden an dem Denkmal außerdem die vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierten Kranzniederlegungen zum Volkstrauertag statt.
Seit Mitte der 1980er Jahre stießen die Gedenkfeiern am Schilldenkmal zunehmend auf Kritik. So erschien die konstruierte Traditionslinie vom Schillschen Freikorps über die Wehrmacht des Zweiten Weltkriegs zur Bundeswehr als reichlich fragwürdig. Größere Empörung löste es jedoch aus, dass bei den Veranstaltungen das KZ-Außenlager und seine Häftlinge in das Gedenken nicht mit einbezogen wurden. In den Jahren 1994 und 1995 kam es am Volkstrauertag zu Gegenkundgebungen vom Antifaschistischem Plenum und der Jugend Antifa Aktion, die in Handgreiflichkeiten und einem Polizeieinsatz endeten.
Unter den Eindrücken der zunehmenden Ausschreitungen am Volkstrauertag in den Vorjahren, bemühte sich die Stadt Braunschweig in der Folge um eine Lösung dieses Konfliktes. Im Januar 1996 beschloss der Rat der Stadt, einen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung einer Gedenkstätte für die Opfer des KZ-Außenlagers zu initiieren. Letztlich wurde die Gedenkstättenkonzeption der Hamburger Künstlerin Sigrid Sigurdsson realisiert. Zentrales Element ist dabei das Offene Archiv “Braunschweig eine Stadt in Deutschland erinnert sich”. Nach umfangreichen Gestaltungsmaßnahmen im Außenbereich und der Sanierung des ehemaligen Invalidenhauses, ist die Gedenkstätte seit dem 1. Mai 2000 für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Die Kranzniederlegungen am Volkstrauertag wurden inzwischen auf den Braunschweiger Hauptfriedhof verlegt.