Die Lagerküche befand sich in der Baracke der SS-Wachmannschaften, welche außerhalb des eigentlichen Häftlingsbereiches gelegen war. Mit dem Bau eines separaten Gebäudes im nördlichen Lagerareal zur entsprechenden Nutzung wurde zwar begonnen, allerdings konnten die bis dahin nur rudimentär ausgeführten Arbeiten bis zur Auflösung des Lagers im März 1945 nicht abgeschlossen werden.
Die Lebensmittel im Lager wurden meist wöchentlich zugeteilt. Die Rationen aus dem Lebensmittelmagazin umfassten vorrangig Brot, Schmalz, Margarine oder ähnliches ‘Brotschmiermittel’. Anfangs wurden Funktionshäftlinge mit der Aufgabe zur Zuteilung betraut, ab November 1944 wurde dieses auf Weisung des Lagerkommandanten Max Kirstein von der SS selbst übernommen. Häufig wurden Lebensmittel auch von Angehörigen der SS-Wachmannschaft unterschlagen. Neben den Rationen gab es im Lager um etwa 14 Uhr noch eine Suppe, vielfach nur aus Wasser, Steckrüben, Brennnesseln und Rübenblättern bestehend.
Während ihrer Arbeitsschicht in den Büssingwerken erhielten die Häftlinge in der Pause täglich eine zusätzliche warme Mahlzeit. Das Essen wurde in einer Küche zubereitet, welche auch die zivilen Zwangsarbeiter/innen und Zwangsarbeiter sowie die Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion versorgte. Getrennt davon gab es eine weitere Küche für die deutschen Arbeitskräfte und für die zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus anderen Ländern. Dort war die Verpflegung weitaus besser und reichhaltiger. Unabhängig von der warmen Mahlzeit und den zugeteilten Rationen waren die ausgegeben Lebensmittel für die Häftlinge völlig unzureichend. Neben den durch die schwere Arbeit bedingten körperlichen Anstrengungen und zunehmenden Krankheitsfällen, litten die Menschen somit auch unter großem Hunger und fortscheitender Unterernährung.
Der ehemalige Häftling Michael Gumaner (*1920) berichtete über die unzureichende Versorgung im KZ-Außenlager:
Im Moment, in dem wir das Lager in der Schillstraße bezogen, wurde die Verpflegung katastrophal und von den knappen Zuteilungen, die uns zustanden, wurde noch ein großer Teil an Fleisch, Zucker usw. für die SS-Mannschaften abgezogen. Die Verpflegung wurde durch die Firma Büssing für uns bereitgestellt und kam dann ins Lager. Die Verteilung oblag dann wiederum einem Häftling. Gekocht wurde für die Häftlinge in der Büssing-Küche, während wir die kalte Verpflegung in der Küche der SS-Wachmannschaft zubereitet bekamen.
(Quelle: Vögel, Bernhild: Denkstätte Schillstraße. Materialien für Schule und Bildungsarbeit. Braunschweig 1998, S. 33)